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Black-Hat-Attacke - ein Beispiel für Negativ-SEO

Gerd Theobald
Experte
1000 Backlinks für 100 €! Wer SEO schon etwas länger betreibt kann sich sicher an diese und ähnliche Anzeigen erinnern. Dahinter steckte - damals - noch positives SEO. Suchmaschinen hatten die Linkprofile und Qualität der Links noch nicht auf dem Radar. Es galt. möglichst viele Links zu gewinnen und damit den Page Rank zu pushen.

1000 Backlinks für 100 €! Solche Angebote gibt es auch heute noch, allerdings mit umgekehrtem Vorzeichen. Die Links sind für Ihren Konkurrenten gedacht. Sie dienen dem Zweck, dessen digitales Renomée zu ramponieren. Jeder kann davon betroffen sein, v.a. diejenigen, die versuchen, bei Google nach vorne zu kommen oder gar schon unter den ersten Drei stehen. Auch von Erpressungsversuchen gegenüber Betreibern von gut rankenden Webseiten wird breichtet.

Das Ziel dieser Aktion: Mitbewerber infiltrieren ein Backlinkprofil mit schlechten Linkgebern und Linktexten (oft aus der Pornoszene). Da Suchmaschinen mittlerweile Backlinks genau analysieren und ihre Qualität prüfen, können 1000 solcher vergifteter Links errungenen Rankingpositionen und der Sichtbarkeit im Web erheblichen Schaden zufügen. Diese Links sind schnell, weil automatisch, gesetzt, die IP Adressen der Urheber führen nach Russland, Australien, Nordholland und sonst wohin.

Die Offenheit und Freiheit des Internet begünstigt solch ein Verfahren; denn verlinken kann jeder jeden, das kann niemand verhindern. Dennoch ist der Seitenbetreiber nicht dem Black-Hat-Treiben völlig wehrlos ausgeliefert. Was können Sie dagegen tun?

Zunächst einmal: analysieren Sie Ihr Backlinkprofil auf auffällige Quellen. Das aus meiner Sicht beste Tool ist immer noch die Search Console von Google, sie liefert mit Abstand die meisten Treffer. Aber auch seokicks.de, backlinktest.com und andere kostenlose Tools können hier etwas beisteuern. Analysieren Sie z.B. regelmäßig auf auffällige TDL oder URL-Inhalte.

Sodann: welche Ankertexte wären für Ihr Vorankommen bei Google wichtig? Der eigene Name, der eigene Brand, wichtige Suchstrings oder die eigene Web-Adresse. Suchen Sie das Web regelmäßig nach diesen Begriffen ab, auch mit einer Parameter-Suche bei Google wo Sie z.B. im Seitentitel (intitle:...) oder in der URL (inurl:...) gezielt nach Ihren Begriffen suchen. Vielen unbekannt aber für eine solche Suche geradezu prädestiniert ist der Suchoperator "allinanchor:" Damit lassen sich Seiten suchen, die den Suchstring nach allinachor: als Linktext verwenden. Versuchen Sie es einmal mit Qualiero. Damit lassen sich gezielt Seiten finden, die mit bestimmten Ankertexten Links setzen.

Was ist wenn Sie fündig werden?



Gesetzt, Sie finden tatsächlich schlechte Linkgeber. Dann prüfen Sie noch einmal sorgfältig den Sachverhalt. Sofern Sie überzeugt sind, dass es sich um bewusst gesetzte vergiftete Links handelt, nutzen Sie das Disavow Tool der Search Console/Webmaster-Tools:https://www.google.com/webmasters/tools/disavow-links-main. Es ist nicht nötig, alle betroffenen Links manuell einzugeben, Sie können auch den Import über eine Textdatei bewerkstelligen. Es ist lästig, aber so bereinigen Sie Ihr Linkprofil wieder erfolgreich.

Diese Methode des Black-hat-SEO mag die bekannteste und am meisten gefürchtete sein; sie ist aber bei weitem nicht die einzige. Welche es noch gibt und wie Sie sich dagegen wehren können, erfahren Sie in unseren auf esphere.de in unseren SEO-Schulungen:
http://www.esphere.de/seminare/seo-suchmaschinenoptimierung/online-marketing/index.html.

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