Digital Marketing

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Messen des Leserengagements 3 - Erfassen der Scrolltiefe

Gerd Theobald
Expert
Die Scrolltiefe Erfassen ist eine weitere Alternative, das Leserengagement zu Messen. Das Scroll-Tracking erfasst, welche Textteile im Browserfenster sichtbar werden. Ob der Besucher auch liest, was er "erscrollt" steht auf einem anderen Blatt. Von daher sollte diese Methode mit der zuvor vorgestellten (HeartBeatTimer) kombiniert werden.

In Matomo gibt es im Reportbereich “Verhalten” den Report "Inhalte" (Content). Die wesentliche Unterscheidung besteht zwischen Content Block/Name und Content Piece. Das Content Tracking benötigt ähnlich wie der Heartbeat Timer eine zusätzliche Codezeile.

Im Prinzip funktioniert Content-Tracking in Matomo so, dass ich einen Seitentext im Quelltext übergreifend als Container definiere und mit einem Blocknamen belege. Den Container zerlege ich nun in Untercontainer, jeder Untercontainer erhält nun im Quellcode einen eigenen Namen als Teil/piece des ganzen Blocks. Die Untercontainer werden im Report “Content-Name" zusammengefasst nach Namen der Teile und gezählt, sobald sie im sichtbaren Browserfenster auftauchen.

Die Frage stellt sich in der Konsequenz ähnlich wie beim Hearttime Beater: wie weit soll eine Differenzierung in Teile gehen. Auch hier stellt sich zunächst die Frage nach dem vorwiegenden Gerätetyp, aber ich benötigte selten mehr als drei Teile. Gegen Ende des Artikels kann die Größe der einzelnen Textcontainer großzügiger bemessen sein (Prinzip der umgekehrten Pyramide!).

Das manuelle Verfahren eignet sich in Matomo allerdings nur für kleinere Blogs. Für größer dimensionierte Websites empfehle ich den Einsatz des Tag Managers. (Technische Lösungen biete ich hier keine, mir geht es hier prinzipiell um die Grundlagen der Performanzmessung von Webseiten).

Die Content-Messung wurde von Matomo/Piwik schon früh implementiert. Die Alternative: Messen der Scrolltiefe, die sowohl mit Google Analytics, als auch mit Matomo möglich ist. Die Scrolltiefe wird in Prozentschritten gemessen, d.h. ich kann z.B. das Aufrufen eines Artikels z.B. in 25 %-Schritten nachverfolgen.

Bei Google und Matomo wird das Scrollen als Event gemessen, d.h. ein Event wird ausgelöst, wenn ich z.B. soweit scolle, dass 50 % des Textes im Browserfenster erschienen sind (bzw. der Beginn des zweiten Bereiches 25 - 50 % im Browserfenster sichtbar wird), erzeuge ich zwei Events für diese Seite den 25%- und den 50% -Event.. Wenn nun der Artikel sehr kurz ist und in ein Browserfenster passt, erzeugt er vier Events (25, 50, 75, 100%).

Allerdings kann ich im Google Tag Manager auch die prozentuale Abstufung Individualisieren (bei Matomo übrigens auch). Auch hier gilt wieder das Prinzip der umgekehrten Pyramide: den ersten Textbereich erfasse ich feiner granuliert, beim Schluss bin ich dann großzügiger, also z.B. 15 - 30 - 60 - 100 % oder 25 - 50 -100 %. Bei überwiegend mobilen Besuchern würde ich ggf. den Textbeginn stärker differenzieren.

Auch hier empfehle ich dringend den Einsatz des Tag Managers, zumal bei der Anlage des Scroll Tags als Eventkategorie der jeweilige URL-Pfad angegeben wird - Event Label ist dann der erreichte %-Wert. So erhalte ich automatisch für jede betreffende Seite im Ereignisreport unter Kategorie die jeweiligen Ergebnisse für das Scrollen auf dieser Seite.

Ein Problem bei dieser Lösung: Google misst möglicherweise (nicht zwingend) nur 500 Hits pro Session. Bei kleineren Websites ist das kein Problem, bei größeren dagegen schon.

Wen die technischen Lösungen der Messungen interessieren, findet hier weitere Infos: https://cofima.de/2020/10/23/leserengagement-ueber-die-scrolltiefe-messen-in-matomo-und-google-analytics/

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